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Farbe ist gehaltvollSo vertraut uns Farben sind, so problematisch ist der rein intuitive Umgang damit. Denn Balance stellt sich nur dann ein, wenn schon beim ersten Farbentwurf ein Könner am Werk ist. Einer, der mutige Ideen mit sensiblem Gespür und den Regeln der Farbharmonie glücklich zu kombinieren weiß. Denn die Welt der Farben ist beinahe grenzenlos vielfältig, aber nie beliebig. In jedem einzelnen Farbton stecken allgemeingültige, aber auch ganz individuell empfundene Qualitäten in Hülle und Fülle.
Farbe wirkt auf die Seele Farben erreichen uns nicht nur optisch. Sie wecken Assoziationen und wirken auf alle unsere Sinne. Kühles Grün wirkt frisch. Helles Blau erscheint leicht. Dunkles Violett wirkt dumpf. Jeder Farbton aus dem beinahe unerschöpflichen Spektrum der Grundfarben Rot, Gelb und Blau hat seinen eigenen Charakter. Die unterschiedlichen Farbtöne beeinflussen sich in ihrer Wirkung gegenseitig. Steht zum Beispiel reines Rot neben reinem Grün, entsteht ein maximaler Kontrast – übrigens genauso wie bei den beiden anderen Grund-Komplementärpaaren Blau-Orange und Gelb-Violett. Farbtöne, die mit Weiß kombiniert werden, treten kräftiger hervor. Das sind nur einige Beispiele für allgemeingültige Farbgesetze. Hinzu kommt, dass jeder Mensch ganz subjektiv auf Farbtöne reagiert und seine Farbpräferenz im Laufe seines Lebens mehrfach ändert. Kinder bevorzugen starke, reine Farben, während ältere Menschen sich mit sanften Pastelltönen identifizieren. Wohltuende Farbe im Wohnraum muss immer ganz nah am Menschen entworfen werden. Wir wissen das.
Farbe modelliert den Raum Gleiche Farben entwickeln unterschiedliche Raumwirkungen durch Platzierung und Proportion. Mit einem gelungenen Farbkonzept lassen sich zu große Räume verkleinern oder enge Räume optisch erweitern. Ein schmaler, hoher Flur erscheint beispielsweise niedriger und breiter, wenn die Decke und der Boden farbig gestaltet werden. Die Wahl der Farbe tut ein übriges. Leidet die Diele zusätzlich unter Dunkelheit, wärmt und erhellt eine strahlende Farbe wie Gelb den Raumeindruck. Generell gilt, dass dunkle Töne jeden Raum spürbar verkleinern, helle Farben dagegen ein Zimmer größer erscheinen lassen. Zur Farbensprache gesellt sich die Materialsprache. Dieselbe Farbe bringt, je nach Auftragstechnik oder Strukturierung, eine transparente, leichte Wirkung oder kraftvolle Akzente hervor.
Farbe sucht den MeisterKontrast oder Harmonie - das ist keine reine Geschmacksfrage. Eine ausgewogene und wohltuende Gestaltung entsteht erst, wenn sie Ihren persönlichen Stil, die Raumnutzung und die architektonischen Besonderheiten des Grundrisses auf einen Nenner bringt. Und genau das ist der Anspruch, den wir mit ihren individuellen Gestaltungskonzepten erfüllen.
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